Donnerstag, 13. Februar 2014

Das Geheimnis der Roten Villa von Christina Lopez Barrio

Wir sind zum Liebeskummer verflucht, um einer einzigen Liebe willen, die uns die Seele raubt. Deshalb gibt es keinen Zauber, um unser Leid zu lindern oder vergessen zu lassen. Wo keine Seele ist, da ist auch jeder Zauber gegen Seelenqualen unwirksam.
 
 

 
 
Buchdetails
 
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2011
Aktuelle Ausgabe : 14.01.2014
Verlag : Droemer Knaur
ISBN: 9783426507841
Flexibler Einband: 416 Seiten
 
 
 
Handlung:
 
Das Buch beginnt mit Clara Laguna, die als Erste Laguna Frau den Fluch der Familie mit einem bitteren Liebeskummer zu spüren bekommt. Dieser Liebesschmerz tut ihr so weh das sie ihr Leben vollkommen verändert und Rache schwört. Sie macht aus der roten Villa, die sie von ihrem Geliebten zum Abschied bekommt ein Bordell. Diesem dienen auch die Nachfolgenden Laguna Frauen, denn die Frauen dieser Familie sind dazu verdammt, abgesehen vom quälenden Liebeskummer auch nur Mädchen zu gebären. Eine Familie gepeinigt, von allen verurteilt, gemeidet, von Liebeskummer geplagt. Ob die Frauen es schaffen sich und ihre Nachkommen von diesem schrecklichen Fluch zu befreien verrate ich nicht.
 

Bewertung:
 
Zunächst möchte ich mit dem Schreibstil beginnen, denn dieser war für mich etwas ganz neues. Die Autorin hat einen sehr speziellen Schreibstil wie ich ihn noch nicht kennenlernen durfte und der mir außerordentlich gut gefallen hat.
Auch die Figuren des Romans waren sehr speziell wie ich finde. Sie wirken zu beginn weder symphatisch noch unsymphatisch, doch zur Mitte und zum Ende des Buches hingegen habe ich immer mehr Schwierigkeiten mich mit ihnen zu identifizieren, da so Dinge wie Töten, Hass, Blut immer mehr werden und die Figuren des Romans unglaublich kühl und gelassen mit diesen Dingen umgehen, so als wären es ganz normale alltägliche Dinge.
Clara Laguna die Erste verfluchte Tochter ist von der Autorin sehr gut beschrieben, sodass man ein klares Bild von ihr hat. Sie ist eine sehr hübsche Frau, deren Gedanken und Handeln man gut nachvollziehen kann. Ihre Tochter Manuela wächst im Bordell Alltag auf, bis sie nach dem Tod ihrer Mutter Clara alles verändert und den schlechten Ruf der Laguna Frauen verändern möchte, doch dabei immer kälter und auch grausamer wird und gar über Leichen geht. Sie ist eine sehr sehr unsymphatische Figur, sogar die schrecklichste im ganzen Roman wie ich finde. Vorallem zu ihrer Tochter Olvido ist sie sehr grausam mit ihren Erziehungsmaßnahmen. Olvido entpuppt sich als Gegenteil ihrer Mutter und ist die symphatischste Figur im Roman. Ihre Handlungen sind einleuchtend und verständlich für den Leser, man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen und weinen. Auch wenn es von Zeit zu Zeit Szenen gibt in denen auch sie sehr emotionslos reagiert was es mir schwer macht sie zu mögen. Nach Olvidos Geburt und erwachsen werden passiert alles relativ schnell. Wir begleiten Olvido durch viele Monate und Jahre, in denen sie versucht die tiefen Narben in ihrem Herzen zu heilen, bis ihre eigene Tochter ebenfalls Schwanger ist und sich mit dieser Schwangerschaft alles ändert. Die Handlungen werden flüssiger und spannender.
Was ich ganz schön finde ist, das das Buch von unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Also immer von der Sicht der Frau, um die es zu dem Zeitpunkt des Geschehens geht.
 

Fazit:
 
Im Großen und Ganzen schafft es die Autorin authentische Charaktere zu zaubern. Dabei gibt sie sich viel Mühe mit den Hauptprotagonisten, aber auch die Nebencharaktere sind alles andere als flach. Viele Handlungen der Figuren im Buch sind meiner Meinung nach Gewöhnungsbedürftig doch okay. Doch ich finde man hätte viel mehr Spannung in die Geschichte einbauen können, denn das Potenzial war definitiv da. Die Idee der Geschichte war klasse, gerade deshalb fand ich es schade das die Spannung gefehlt hat. Trotz allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der nicht nur über die Liebe, Trennung und Schmerz lesen möchte, sondern all dies vermischt mit Trauer, Schmerz und Blut.

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